Was ist die entdeckung der langsamkeit?

Die Entdeckung der Langsamkeit

Die Entdeckung der Langsamkeit ist ein Roman des Schweizer Autors Sten Nadolny aus dem Jahr 1983. Er erzählt die fiktive Lebensgeschichte des britischen Marineoffiziers John Franklin (1786-1847), der historische Vorbild für die Romanfigur ist.

Der Roman thematisiert vor allem Langsamkeit als eine besondere Form der Wahrnehmung und des Handelns. Franklin wird als Kind und Jugendlicher als ungewöhnlich langsam und schwerfällig wahrgenommen, was ihm zunächst Schwierigkeiten bereitet. Er lernt jedoch, seine Langsamkeit als Stärke zu begreifen und sie gezielt einzusetzen.

Ein zentrales Thema ist die Akzeptanz der eigenen Andersartigkeit. Franklin findet durch seine Langsamkeit einen eigenen Weg, die Welt zu erfahren und erfolgreich zu sein, auch wenn dieser Weg von den Erwartungen der Gesellschaft abweicht.

Der Roman kann auch als eine Kritik an der Beschleunigung der modernen Welt interpretiert werden. Nadolny plädiert für eine bewusstere Wahrnehmung der Zeit und für die Wertschätzung langsamerer Lebensweisen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Identitätsfindung. Franklin muss seinen Platz in der Welt finden und lernen, seine Eigenheiten anzunehmen und zu nutzen. Seine Langsamkeit wird dabei zu einem wesentlichen Bestandteil seiner Identität.

Der Roman ist bekannt für seinen ruhigen Erzählstil und seine detaillierten Beschreibungen. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und gehört zu den wichtigsten Werken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.